Wie kann Bruxismus behandelt werden?

Durch das bislang dargelegte kann man drei Gruppen Zähneknirscher unterscheiden:

  • Die meisten Knirscher benötigen keinerlei Behandlung.

  • Bei vielen Knirschern reicht eine zahnärztliche Behandlung in Form einer Aufbißschiene aus, gelegentlich ist eine zusätzliche Krankengymnastik (u.ä.) sinnvoll.

  • Bei einem schwer zu beziffernden Prozentsatz, der wahrscheinlich deutlich über 2% liegen dürfte, ist neben der zahnmedizinisch und kieferorthopädisch notwendigen Behandlung eine gezielte psychotherapeutische Behandlung sinnvoll und auch notwendig.

Die Erkenntnis, dass massives Zähneknirschen psychotherapeutisches Herangehen erfordert, setzt sich unter Zahnmedizinern langsam immer mehr durch, ist unter Betroffenen allerdings fast völlig unbekannt! Nach meiner Erfahrung geht so gut wie kein Extremknirscher von sich aus zum Psychologen! Weil das so ist, sind Zahnmediziner als Verbindungsglied zu entsprechend spezialisierten Psychotherapeuten notwendig. Wichtig ist, dass nicht zu lange gewartet wird.

Dazu ein Zitat von Priv.-Doz. Dr.med.dent. KLUGE auf der Tagung der "Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde", Februar 1998:

" ... Erst nach erfolgloser Somatotherapie (= rein körperlich orientierte Therapie) über den psychosomatischen Charakter der Störung nachzudenken, ist der häufigste therapeutische Fehler in der Zahnmedizin. Von Anfang an sollten deshalb interdisziplinäre Therapieprogramme angewendet werden, die neben der Selbstbeobachtung und Selbstkontrolle oraler Parafunktionen physiotherapeutisches Training, Entspannung der Muskulatur sowie psychotherapeutisch orientiertes Gespräch zur besseren Stressbewältigung enthalten."