| Was ist Bruxismus und wie entsteht er?
 Medizinische Definition laut Lexikon 
                    der Medizin: "Knirschen, Pressen und Mahlen mit den Zähnen außerhalb 
                    des Kauaktes (v.a. auch im Schlaf) bei übererregbaren 
                    und neurotischen Personen."
 
 Etwas ausführlicher ist der "Pschyrembel":
 "Bezeichnung für meist unbewußtes, nächtliches 
                    Zähneknirschen, das zu Schädigungen an Zähnen 
                    und Kiefergelenken führen kann. Ursache: psychisch (Stress), 
                    gnathologisch (Gleithindernisse), orthopädisch (v.a. 
                    zu Schiefhaltungen führende Skeletterkrankungen) oder 
                    neurologisch (z.B. Multiple Sklerose) bedingt; Therapie: Behandlung 
                    der Grunderkrankung, u.U. Psychotherapie, Aufbißschiene, 
                    Krankengymnastik."
  Dieser medizinischen Definitionen füge ich als verhaltenstherapeutisch 
                    orientierter Psychologe einen erweiterten, psychologischen 
                    Ansatz hinzu:
 Psychologischer Ansatz:
 Knirschen, Pressen und Mahlen mit den Zähnen außerhalb 
                    des Kauaktes ist ein Verhalten. (Verhalten im psychologischen 
                    Sinne ist alles, was wir tun und nicht tun, bewußt und/oder 
                    unbewußt, sinnvoll und/oder nicht sinnvoll, funktional 
                    und/oder nicht funktional, erworben, d.h. gelernt und/oder 
                    angeboren.) Die Zähne aufeinander zu pressen ohne zu 
                    kauen ist ein Verhalten, das manchmal einen vernünftigen 
                    Sinn hat (sonst wäre uns m.E. diese Möglichkeit 
                    nicht angeboren), das sich aber bei manchen Menschen verselbständigt 
                    hat, so dass es unfunktional, unbewußt ausgeübt 
                    wird und dann zu körperlichen Schäden führen 
                    kann.
 
 
 Wie oft kommt Bruxismus vor? Die in der Literatur angegebene Häufigkeit rangiert 
                    zwischen 80% und 2%!
 Das bedeutet: etwa 80% aller Menschen (=fast alle) knirschen 
                    irgendwann in ihrem Leben mehr oder weniger lange mit den 
                    Zähnen (mögliche Ursachen: "Kindheit", 
                    Prüfungsstress, massive Änderungen des Lebensflusses, 
                    z.B. Heirat, Berufswechsel u.ä.) und dieses Verhalten 
                    verschwindet dann in der Regel für immer.
 
                     
                      | Aber etwa 2% der Menschen 
                        hingegen knirschen so intensiv, dass sie sich selbst massiv 
                        schädigen: extremer Zahnabrieb bis hin zu totalem 
                        Zahnverlust, Kiefergelenksschädigung bis hin zu "myofazialem 
                        Schmerzsyndrom"! (siehe Konsequenzen) |   Zwischen diesen Extremen liegen diejenigen, die mehr oder 
                    weniger häufig und massiv knirschen und sich dadurch 
                    mehr oder weniger schädigen. 
 Ich 
                    habe mittlerweile (2014) mehrere Vorträge über meinen 
                    therapeutischen Ansatz gehalten. Der letzte enthält die 
                    Summe meiner Erfahrungen mit Bruxismus und meines Therapieansatzes, 
                    ich habe ihn etwas bearbeitet und möchte ihn nun hier 
                    veröffentlichen:   |